Wenn Theo das Holz bringt
- eve
- 16. Apr. 2023
- 1 Min. Lesezeit
Pünktlich Ende Oktober: Theo, unser zuverlässiger Holzlieferant, bringt das Brennholz für den Winter. Gestern war es wieder einmal so weit.
Beim Abendessen fasste unsere Tochter dieses unsichtbare Phänomen, das Theo stets begleitet, in Worte: „Wenn der Theo kommt, dann weiß ich, dass es gemütlich wird.“ Und ja, es stimmt. Meist ist es im Spätherbst bei uns in den Alpen durch die „Föhnlage“ noch angenehm warm und sonnig. Doch man weiß, dass sich das Blatt bald wenden wird. Die Tage werden kürzer, die Sonnenstrahlen haben weniger Kraft und die Temperaturen bewegen sich stetig nach unten. Die Natur ist bereit für die Winterruhe. Doch sind wir Menschen es auch? Über die Jahrzehnte hat die Veränderung unserer Arbeitswelt und unseres Freizeitverhaltens diese wichtige Funktion überrollt und egalisiert. Es gibt sie nicht mehr wirklich – die Winterruhe. Gestern, als unsere Tochter erzählte, wie schön sie es findet, wenn es wieder soweit ist, dass der Theo das Holz bringt und die winterliche Ruhe einkehrt, dachte ich mir, dass wir es vielleicht doch irgendwie geschafft haben, uns den Wechsel der Jahreszeiten auch ein bisschen für unser Leben zu „retten“. Es ist so schön und so unheimlich wichtig, dass der Körper und der Geist auch einmal zur Ruhe kommen dürfen. Den Arbeitsalltag können wir nicht beeinflussen, wohl aber unser Freizeitverhalten.
Nehmen wir die Energiekrise doch zum Anlass, uns die positiven Seiten dieser Situation zu Nutze zu machen. Fahren wir weniger mit dem Auto, kuscheln wir uns mit einem guten Buch auf die Couch, genießen wir gemütliche Filmabende mit der Familie. Es muss nicht immer mehr sein – weniger ist manchmal auch mehr!
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